Digitalisierung
Schon heute gehören digitale Anwendungen – wie Algorithmen, Big Data und Echtzeit-Kommunikation – zur energiewirtschaftlichen Praxis. Allerdings krankt die Digitalisierung der Energiewende hierzulande an überkomplexen Regelungen und Vorgaben. Die bisherigen intelligenten Messsysteme geben eine Steuerung nicht her, sie sind teuer in Anschaffung und Betrieb. Das muss sich dringend ändern, damit Digitalisierung und erneuerbare Energien Hand in Hand gehen.
Unser Ziel: Einfache, günstige und leistungsfähige Zähler
Die Digitalisierung muss die Energiewirtschaft einfacher machen, nicht komplizierter. Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist das Rückgrat der Energiewende. Digitale Messsysteme liefern für viele Geschäftsmodelle detaillierte Verbrauchs- und Erzeugungsdaten in Echtzeit.
Stromerzeugung, -speicherung, -handel und -verbrauch müssen sekundengenau und automatisiert nach Bedarf steuerbar sein. Das ermöglicht den Ausbau der dezentralen Erzeugung aus erneuerbaren Energien sowie die Integration von Elektromobilität und Wärmepumpen.
In der Vergangenheit hat das Messstellenbetriebsgesetz den „Smart-Meter-Rollout“ jedoch in einer derartig überkomplexen Art und Weise vorgeschrieben, dass der Einbau der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierten Smart-Meter-Gateways (SMGW) nur mit großer Verzögerung und äußerst begrenztem Leistungsumfang begann.
Zertififizierung bleibt unnötig komplex
Mit dem “Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende” (2023) wird der Rollout intelligenter Messsysteme einfacher, schneller und günstiger. Positiv sind u.a. die Anpassung der Preisobergrenze sowie der Bürokratieabbau bei der sicheren Lieferkette.
Der Zertifizierungsprozess für die Geräte bleibt jedoch nach wie vor aufwendig und teuer. Dabei war der konkrete Nutzen von Smart Metern – mehr Preistransparenz, reduzierte Netzentgelte und perspektivisch dynamisches Steuern – noch nie so konkret wie heute. Die Smart Meter-Abdeckung dürfte sich allerdings erst ab 2025 mit dem vorgesehenen Pflichtrollout für Nutzer mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung verbessern.
"Mit dem Digitalisierungsgesetz kommen wir der Echtzeitenergiewirtschaft ein Stück näher. Durch die Preisobergrenze von 20 Euro pro Jahr werden Geschäftsmodelle attraktiv, die auf einem einfachen Messen beruhen, etwa variable Stromtarife. Dass die Netzbetreiber stärker an den Kosten für die Smart Meter Gateways beteiligt werden, ist folgerichtig. Schließlich profitieren sie von den übermittelten Daten für die nötige Netzzustandsüberwachung. Wir hätten uns jedoch gewünscht, dass die Zertifizierung sehr viel einfacher wird und dadurch die Kosten für neue Gerätehersteller noch stärker sinken. Die komplizierte Umsetzung der digitalen Energiewende bleibt ein teurer deutscher Sonderweg."
Alle Potenziale der Digitalisierung für die Energiewende nutzen
Bislang wird lediglich ein kleiner Bruchteil der Digitalisierung genutzt. Das reicht von analogen Prozessen und ausgedruckten Formularen bis hin zu praxisfernen Vorgaben für energiewirtschaftlich relevante Daten. Unsere Devise lautet daher: vereinfachen, standardisieren und digitalisieren.
Richtig eingesetzt ist die Digitalisierung dann Optimierer und Beschleuniger, Vernetzer und Ermöglicher in einem. In wenigen Jahren kann die Digitalisierung so die Art und Weise, wie Energie erzeugt, verteilt und genutzt wird, fundamental, umkrempeln. Vernetzte Gebäude, Smart
Grids oder künstliche Intelligenz sind dann fester Bestandteil der
Energiewelt.
Willkommen in der smarten digitalen Energiewelt
bne-Impulspapier: Digitalisierung macht die Energiewende schneller und effizienter
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