Berlin, 17. September 2019. Die EU-Kommission gibt grünes Licht für die Übernahme von Innogy durch E.ON. Mit Beginn des nächsten Jahres wird sich die neue E.ON zu Deutschlands größtem Stromanbieter entwickeln und einen Marktanteil von über 70 Prozent im eigenen Versorgungsbereich erreichen. Dazu erklärt Robert Busch, Bundesverband Neue Energiewirtschaft:
„Ein Unternehmen dieser Größenordnung, das gleichzeitig Vertrieb und Netzbetrieb bündelt, ist eine Gefahr für den Wettbewerb im Energiemarkt. Diese Fusion bedroht die Energiewende als Ganzes, denn sie gefährdet klimafreundliche Energiewende-Lösungen von Wettbewerbern. Hier entsteht ein Unternehmen der Art ‚Energie-Google‘, dem der größte Teil des Netzes gehört und das sich aus diesem Monopolteil eine wettbewerbsfreie Finanzierung sichern kann. Nun rächt sich, dass nach der Liberalisierung der Energiemärkte das Unbundling nicht ausreichend vollzogen wurde. Netze sind zentrale Plattformen der Energiewende, die zwingend neutral geführt werden müssen. Für die Zukunft kommt es deshalb darauf an, dass in neuen Gesetzesvorhaben und bei der Regulierung durch die Bundesnetzagentur die Grundsätze des Unbundlings wieder gestärkt werden. Gelingt dies, besteht die Hoffnung, dass die Fusion ein großes professionell geführtes Netz hervorbringt, das Maßstab für effizienten Netzbetrieb sein kann. Sollte die Regulierung jedoch schwächeln, entwickelt sich im schlechtesten Fall ein übermächtiges Unternehmen, das den Markt dominiert und so Wettbewerb verhindert.“