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04.11.2015

bne zu Kabinettsbeschlüssen: „Wichtige Etappe“

Die neue Energiewirtschaft arbeitet an vielen wettbewerblichen Lösungen, um die Energiewende kosteneffizient zu ermöglichen. Ein zentrales Element ist dabei die Flexibilisierung von Erzeugung und Verbrauch, etwa über die digitale Vernetzung von dezentraler Erzeugung, Speichern und Lastmanagement. „Für diese Geschäftsmodelle bietet das Strommarktgesetz den notwendigen Rahmen“, so Busch. Weitere Marktregeln, wie sie der bne etwa in seinem Konzept zur Flexibilitätsvermarktung vorgeschlagen hat, sind allerdings notwendig, um die Flexibilisierung marktnah zu ermöglichen.
 
Kapazitätsreserve effizienter gestalten
Die Einführung einer Kapazitätsreserve als zusätzliche Absicherung hält der bne für sinnvoll. „Aus unserer Sicht wäre hier ein deutlich effizienterer Ansatz, bei dem mehr Anbieter zum Zuge kommen, möglich gewesen“, so Busch. Kritisch sieht der bne die sogenannte Braunkohlereserve. Die milliardenschweren Kosten für die Stilllegung der Anlagen müssen die Stromverbraucher tragen. „Einmal mehr werden hier Kosten auf die Kilowattstunde abgeladen, über die ohnehin schon große Teile der Energiewende bezahlt werden. Diese Kostenspirale gilt es dringend zu durchbrechen“, so Busch.
 
Digitalisierung voranbringen
Das Energiesystem der Zukunft wird auf vielen Millionen dezentralen Erzeugern und Speichern beruhen. Eine intelligente Mess-, Zähl- und Steuerinfrastruktur, wie sie das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vorsieht, ist dafür unumgänglich. „Wir hätten uns hier allerdings ein deutlicheres Signal für den Wettbewerb gewünscht“, so Busch. So mangelt es nach wie vor bei der Entflechtung. Aus bne-Sicht muss der Betrieb von intelligenten Messstellen ganz klar vom herkömmlichen Messstellenbetrieb sowie vom Netzgeschäft getrennt werden, auch für Netzbetreiber mit weniger als 100.000 Kunden. Es besteht die Gefahr, dass Messstellenbetreiber und verbundene Vertriebe integrierte Dienstleistungen konzipieren – zum Nachteil von unabhängigen Anbietern.
 
Als nächstes wichtiges Projekt der Energiewende steht nun die Kopplung der Sektoren Strom und Wärme auf dem Plan. Ohne diesen Schritt lassen sich die Klimaziele für 2050 nicht erreichen. „Dabei könnte es sich nun als Show-Stopper erweisen, dass die Bundesregierung die notwendigen Reformen der Netzstruktur, des Netzentgeltsystems und des Umlagesystems verschoben hat“, betont Busch.

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Alexander Karasek

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