Im aktuellen Entwurf des Masterplan II werden neun Schlüsselherausforderungen definiert. Die jeweiligen Maßnahmenpakete sollen einen vorauslaufenden Aufbau von Ladeinfrastruktur befördern, um einen „wettbewerblichen und privatwirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen“. Dadurch soll der Aufbau und Betrieb von Ladeinfrastruktur einfacher, bequemer und schneller werden. Gleichzeitig soll die Attraktivität von Ladeinfrastruktur als Geschäftsmodell gesteigert werden und so stärkere Investitionen der Privatwirtschaft mobilisieren.
Diesen Zielen stimmen wir ausdrücklich zu. Grundsätzlich ist der Entwurf des Masterplans Ladeinfrastruktur II daher positiv zu bewerten. Er enthält wichtige Signale für einen schnelleren, alltagsnahen und nutzerorientierten Aufbau von Ladeinfrastruktur. Insbesondere zur Mobilisierung von Flächen (Bund, Länder, Kommunen) und der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren beim Ausbau von Ladeinfrastruktur (LIS) werden angemessene Maßnahmen angekündigt. Darüber hinaus begreift er die Ermöglichung von netzdienlichem und bidirektionalen Laden als zentrale Herausforderung. Im Vergleich zum ersten Entwurf des Masterplans aus dem Jahr 2019 bleibt der Masterplan allerdings insbesondere bei den Themen „Nutzererlebnis“ und „Digitalisierung“ weniger konkret.
Auch setzt das BMDV leider weiter auf planerische Instrumente (bspw. die Fortführung des Deutschlandnetzes), statt den Markt konsequent beim Ausbau des Ladeangebots zu unterstützen. Im begleitenden Konsultationsprozess sowie in den folgenden
Gesetzgebungsprozessen sind noch viele Anpassungen notwendig, um das Thema Elektromobilität zum Erfolg zu führen. Konkrete Vorschläge dazu finden Sie in unserer Stellungnahme.
