Stellungnahme des bne im Rahmen der Konsultation der Systementwicklungsstrategie 2024/2025
Berlin, 30.01.2025: Die Systementwicklungsstrategie (SES) ist im EnWG verankert (§ 12a EnWG) und wird ab 2027 die Grundlage für Netz- und Systementwicklung sein. Da diese Strategie nur alle vier Jahre überarbeitet werden soll, ist der zur Konsultation vorliegende Entwurf zentral für die Infrastruktur- und Systemplanung der verbleibenden 2020er und 2030er Jahre.
In den Szenarien der SES sind kaum Speicher enthalten, was die Realität ausblendet und eine Modellschwäche mit erheblichen Konsequenzen darstellt. Batteriespeicher werden bereits in den verbleibenden 2020ern sowie den 2030ern zu einem vollkommen anderen Systemcharakter des Stromsektors führen. Die SES muss diesbezüglich angepasst werden.
Weil Batteriespeicher in der Systementwicklungsstrategie unzureichend abgebildet werden, wird Energie- und Netzinfrastruktur falsch geplant werden. Es gab während der Erarbeitung der SES ein ambitioniertes PV- und Batteriespeicherszenario, das aufgrund von Methodenschwächen verworfen wurde. Eine Neuberechnung dieses Szenarios ist nötig. Dies erfordert die Neuparametrierung eines kombinierten Photovoltaik- und Speicherszenarios mit gleichzeitigem Hochlauf der Kapazitäten.
Die Systementwicklungsstrategie wird die Basis zahlreicher energiepolitischer Strategien und Studien darstellen. Eine so deutliche Unterschätzung der Rolle von Photovoltaik und Speichern aufgrund eines fehlparametrierten Modells diskreditiert die SES und wird von der Energiewirtschaft dauerhaft kritisiert werden.