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19.04.2018

20 Jahre Liberalisierung: Rahmen für Innovationen weiterdenken

Den Wettbewerb auf dem Energiemarkt bewerten die Verbraucherinnen und Verbraucher sehr positiv, wie eine vergangene Woche veröffentlichte Umfrage des Strom- und Gasanbieters lekker Energie, Mitglied im bne, zeigt. Über 90 Prozent der Kunden, die schon einmal gewechselt haben, geben an, davon profitiert zu haben. „Als Verband haben wir uns in den vergangenen Jahren erfolgreich und gegen den Widerstand der alten Energiewirtschaft dafür eingesetzt, dass etwa Wechselprozesse kundenfreundlich funktionieren und neue Anbieter und Services eine Chance auf dem Markt haben“, sagt bne-Geschäftsführer Busch. In einem sich wandelnden Energiemarkt mit sich verändernden Geschäftsmodellen bleibt dieser Einsatz für Wettbewerb und Transparenz wichtig. „Aktuell sehen wir, wie zwei große Energieunternehmen Geschäftsbereiche unter sich aufteilen wollen. Es braucht daher eine unabhängige Stimme, die dafür Sorge trägt, dass ein solcher Deal nicht zu Lasten anderer Anbieter und der Energiekunden geht, zum Beispiel durch Reintegration von Netz und Vertrieb“, betont Busch.

Zwei Jahrzehnte nach Öffnung des Energiemarktes zeigt sich zudem, dass weitere Schritte zur Modernisierung des Energiemarktes vorangetrieben werden müssen. An erster Stelle eine Reform des Abgaben- und Umlagensystems, welches von den Energiekunden laut Umfrage zu Recht als Hauptgrundgrund für steigende Stromkosten wahrgenommen wird. „Wenn 80 Prozent der Rechnung aus fixen Abgaben, Steuern und Entgelten bestehen, schadet dies nicht nur dem Wettbewerb sondern behindert auch den Klimaschutz“, betont Busch. Der Grund: Für das Erreichen der Klimaziele ist ein stärkerer Einsatz von Stromlösungen auf Basis von erneuerbaren Energien im Wärme- und Mobilitätsmarkt notwendig, der durch die aktuelle wettbewerbsverzerrende Energiepreisstruktur erschwert wird. Diese bevorteilt fossile Energieträger. „Eine neue Bundesregierung muss dieses Thema dringend angehen, als bne haben wir dazu ein Konzept zu einer CO2-basierten Reform des EEG-Umlagesystems vorgelegt, mit dem sich der Strompreis entlasten ließe“, so Busch.

bne-Jahreskonferenz
Die Herausforderungen auf dem Energiemarkt stehen im Mittelpunkt der bne-Jahreskonferenz „20 Jahre Liberalisierung auf dem Energiemarkt: aktueller Status und neue Herausforderungen im digitalen Zeitalter“ am 26. Juni in Berlin. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Zum Hintergrund: Am 29. April 1998 trat das „Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts“ (EnWG) in Kraft. Seither können Verbraucher ihren Stromanbieter frei wählen, seit 2006 gilt dies auch für den Gasversorger

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Alexander Karasek

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